Also wer glaubt, dass wir nuuur schönes Wetter und tollen Sonnenschein – wie auf den meisten Bildern zu sehen ist – hatten, der sei hier eines Besseren belehrt! Dies sind einige Impressionen unserer rauen Überfahrt von Scheveningen nach Ijmuiden. Paul hatte bereits darüber berichtet. Es ging wirklich ordentlich zur Sache und die Crew war am Ende doch froh, im nüchternen Hafen von IJmuiden sicher vertäut dem Geschaukele entflohen zu sein 🙂 !
Und wenn es dann auch noch gießt und der Himmel am laufenden Meter graue Wolkenfetzen produziert, erscheint der ganze Ritt noch eine Nummer heftiger …
Da sieht es in einem Alkmaarer Käsegeschäft doch schon viel einladender aus, zwischen jong belegen, oud, Gouda, Beemster oder Edamer … Alles ziemlich lecker!
Hier sind wir nicht zufällig vom Kurs abgekommen und in Venedig gelandet, sondern das ist ebenfalls Alkmaar, und bestimmt nicht so heiß wie in Venedig um diese Jahreszeit.
Obwohl, manchen Bewohnern der Niederlande war es auch jetzt zu heiß und die Truppe strebte schnellstmöglich zur nächsten Erfrischung.
Nach einem anstrengenden Bad in den kalten Fluten muss man sich natürlich ausruhen …
… und dafür muss man nicht unbedingt vorher ins kalte Wasser, das Ganze geht auch ganz gut an Land!
Wildschwein oder schwarzes Schaf, das ist hier die Frage … ?
Wohl doch eher Schafe, hier im Mixed bei der täglichen Arbeit auf Texel.
Was bleibt einem bei soviel sattem Grün und schönen Weiden denn auch anderes übrig als kauen, kauen und wiederkauen …
Eigentlich, tja eigentlich wollten wir auch noch zu anderen westfriesischen Inseln, allen voran nach Vlieland. Dort sind wir noch nie gewesen.
Aber der Wettergott hielt dafür weder die passende Windrichtung noch -stärke bereit. Kurz bevor eine weitere tagelange Starkwindphase über uns hereinbrach, setzten wir uns Richtung Kanäle ab, um auf diesem Weg die deutschen Watteninseln zu erreichen.
Naviculum und seine Mitstreiter liegen nicht hier, weil es an diesem Platz so schön ist (direkt gegenüber lag nämlich eine pluimvee-slagerij), sondern weil diese
kleine, beschauliche Brücke bei Dronrijp ab Windstärke 5 (läppisch!) nicht mehr geöffnet wurde (aktuell Bft. 7). Die Zwangspause haben wir dann dazu benutzt, ein paar leckere Würstchen zu grillen und dort auch zu übernachten.
Entlang des Reitdiep begegnet einem so manch stolzer Kerl, hier ein besonders beeindruckendes Exemplar.
Das Lauwersmeer mit dem schönen Hafen in Oostmahorn (das Hafenrestaurant hat übrigens die besten Fritten in ganz Holland) begrüßte uns mit diesem schönen Regenbogen.
Entlang der Hafeneinfahrt in Delfzijl hat der Windenergieausbau beeindruckende Ausmaße angenommen. Wehe dem vorbei fahrenden Skipper, wenn hier mal einer dieser riesigen Windmühlenflügel „baden“ geht …
(Ist am Hafen Texel vor Jahren passiert!)
Ohne jährliches (Hoch-)Moorbad auf Juist kann Naviculum einfach nicht weitersegeln. Dieses Mal war es allerdings dauerhaft so windig, dass wir keine weiteren deutschen Watteninseln mehr besuchen konnten. Schade, vielleicht klappt es ja im nächsten Jahr!
Im Hafen war es dann auch entsprechend ruhig. Ferienende allenthalben und eben sehr windig.
Mit dieser Handbewegung kriegt man auf jeden Fall jedes Schiff wieder aus dem Schlick heraus gebuddelt, falls man vergessen hat, auf den Tiefenmesser zu gucken … ehrlich!
Auf diese Weise und auf lange Sicht „wandern“ die Inseln und verändern so ganz allmählich ihr Gesicht. Allerdings wäre es zu lang, vor Ort darauf zu warten. Lieber kommen wir immer wieder …
Mutige und unerschrockene Menschen stürzten sich vor unseren Augen in die wogenden Fluten, drinnen kalt und draußen kalt, brrrr, muss man nicht haben.
Immer mehr von diesen schönen Pferdeherden kann man entlang des Kanals bewundern. Ob dies im Zusammenhang damit steht, dass man in niederländischen Supermärkten verdammt oft Pferdefleisch und Pferdewurst sieht?
Paul als ehemals passioniertem Reiter graut es bei dieser Vorstellung, deshalb wird beim Einkauf jedes Fleischpaket genauestens auf den richtigen Inhalt geprüft. Auf Rindern und Schweinen reitet es sich eben schlecht …
Viele dieser liebevoll restaurierten Schlepper in allen Formen und Größen trifft man immer häufiger auf den Kanälen an. Das könnte doch wirklich eine echte Alternative für die Zeit werden, wenn es mit dem Segeln aus Altersgründen nicht mehr so recht klappt. Dann tuckert man eben durch die Weltgeschichte!
Diese schönen Regenbogenimpressionen sahen wir beim Anlegen an einem der vielen Marrekrite Anlege-Plätzen entlang der friesischen Kanäle, Holland pur!
So intensiv!!!
Man konnte kaum hinschauen und musste doch! Immer wieder! …
Ahnenforschung hätten wir auch betreiben können, wie dieses Beispiel in Sneek eindrucksvoll beweist.
Aber bevor wir so richtig damit loslegen konnten, hatte sich das Haus samt Bewohner bereits klammheimlich durch die Brücke und über die Kanäle davon gemacht 🙂
Kanal-Impressionen an einem sonnig-kühlen Frühmorgen.
Im seelenruhigen Gemeentehaven Enkhuizen, BEVOR dann am vorgerückten Nachmittag die Päckchen-Liegerei losging … Naviculum wurde natürlich als Erste von zwei aufdringlichen „Kerlen“ belagert!
Drommedaris in Enkhuizen
Bei dem Namen muss das Geschäft ja blühen .. Wie man allerdings deutlich im rechten Fenster sieht, sind wir brav draußen vor der Tür geblieben und haben das Etablissement für ein kleines Gruppenfoto genutzt.
In Enkhuizen – die Einfahrt zum inneren Hafen
Hier in Enkhuizen gibt es auch das lebensechte Touristen-Denkmal, ein Besuchermagnet!
Am letzten Tag auf dem IJsselmeer wurden wir dann noch einmal mit einem Traumsegeltag belohnt.
In Muiden wird morgen der Mast für die anschließende Kanal- und Flussheimreise wieder gelegt und gut verzurrt, schnief … 🙁