Für das Pfingstwochenende verhieß die Wettervorhersage sonnige Tage, und da klar war, dass die Dänen den gleichen Wetterbericht mit Freude lasen, hatten wir entschieden, uns für diese Zeit ein schönes Plätzchen zum „Abwettern“ zu suchen. Wir legten Donnerstag nachmittag im fast leeren Hafen von Femø, einer kleinen und sehr beschaulichen Insel an. Unser Platz war wunderbar geschützt vor Wind und Wetter und wir fühlten uns gleich auf Anhieb wohl.
Wie dieses Bild beweist, war der Hafen wirklich gähnend leer. Keine 24 Stunden später war kein auch noch so kleines Anlegeplätzchen mehr frei, der Hafen war binnen kürzester Zeit proppenvoll und viele Zuspätkommer drehten ab und versuchten ihr Glück an einer anderen Stelle. Unsere dänischen Mitlieger genossen sichtlich das schöne Wetter und bald zeigte sich, dass die absolute Lieblingsbeschäftigung der dänischen Skipper und ihrer Crews das Essen war. Von frühmorgens bis spätabends wurde gegrillt, was das Zeug hält, es wurde permanent gekaut, mit einigen Hektolitern Bier nachgespült … und am nächsten Tag ging alles wieder von vorne los. Erstaunlich war auch, auf wie vielen (Motor)Booten Hunde mit an Bord waren, und beileibe keine kleinen Schoßhündchen, sondern richtige Brummer, manchmal sogar zu zweit. Fragt sich, wo die Crew auf dem Boot übernachtet hat … 🙂
Das schöne Femø war ein idealer Ort zum Radeln, kaum Autos, gut befahrbare Wege, nur wenige Wandertouristen und viel blühende Frühlingslandschaft.
Durch diesen „Frühlingstunnel“ sind wir zur menschenleeren Meeresbucht hinuntergeradelt, um das türkisfarbene Wasser zu bewundern.
Die Wege waren gesäumt von wunderschön blühenden Apfelbäumen, und der Flieder und die Schafgarben-Büsche verströmten Frühlingsduft pur.
Dies ist der Flugplatz von Femø, der durch die daneben liegende Gaststätte, den Kro, mitbetreut wird. Also, wer hier landen möchte, muss den Wirt um Erlaubnis bitten.
Der Skipper wartete schon seit Stunden vergeblich auf den ersten Flieger …
Wahrscheinlich lag es an der Windrichtung, denn der Windsack tanzte ganz schön hin und her.
Die Inselkirche von Femø lag in unmittelbarer Hafennähe und wir hätten darauf gewettet, dass sich der Hafen an Pfingstsonntag zur Messe um 15 h schlagartig leeren würde. Aber weit gefehlt, denn man kann ja wohl nicht einfach so das leckere Essen stehen lassen 🙂
Wer sich noch an den Blog unserer letztjährigen Reise ins Mittelmeer erinnern kann, wird sich sicher auch noch an die Jungs von der NSA, getarnt als Charolais-Rinder, erinnern können. Sie hatten sich damals hinter den Büschen entlang des Kanals versteckt. Ähnliche Gestalten begegneten uns auch jetzt wieder auf Femø, noch besser getarnt, aber weniger gut versteckt. Wir fühlten uns jedenfalls mal wieder gut beobachtet …
Weggucken nutzte nichts, auf diese üble Tour sind wir diesmal nicht mehr reingefallen!
In diesem alten und einzigen Kro auf Femø, der eben gleichzeitig auch „Femø-Airport“ ist, gab es einfach die besten Pfannkuchen mit Eis, Rhabarberkompott und Schokoladensauce, wie man auf dem nächsten Bild sehen kann … 🙂
Und es war kaum zu glauben, aber es gibt ihn noch, den leibhaftigen dänischen Hafenmeister! Bisher hatten wir es immer mit Bezahlautomaten zu tun, aber hier wurde noch von Hand kassiert! Und vor allem bewachte er seine Schäfchen im Hafen, hielt sie bei Laune mit dem neuesten Inselklatsch und vernichtete auf der Terrasse des Hafenladens etliche Fläschchen Bier in bester Gesellschaft, meist vom frühen Vormittag bis zum Ende seiner Schicht bei Sonnenuntergang. Und ganz nebenbei sprach er noch fließend Deutsch …
Wir wollen zwar nicht nach Kopenhagen (bloß keine Großstadt!), aber mit ein wenig Inspiration kann man bei diesem Foto einen direkten Bogen zur kleinen Meerjungfrau schlagen, oder?
Radeln im Grünen macht einfach riesigen Spaß und bewegt die eingerosteten Decksknochen …
Solche kleinen Skulpturen formt die Ostsee in Millionen von Jahren. Eva Schlüssel kann das schneller und natürlich noch viel besser! 🙂
Wenn man mit viel Glück endlich den Fang seines Lebens gemacht hat, weiß man in Femø, was dann als erstes benötigt wird: Ein vernünftiges Maßnehmen für den Riesenfisch, die Pfanne und die Geschichtsbücher.
Ein kleines Päuschen nach einem langen und anstrengenden Spaziergang über den Steinstrand muss schon mal sein …