Auf unserem Weg von Vlieland nach Ameland sind wir im wahrsten Sinne an Terschelling vorbeigerauscht (toller Segelwind!). Auch weil dort der Hafen „zeer beperkt“ war, denn das Oerol-Festival (Kunst und Kultur) hat eine Woche lang die Insel fest im Griff, zu Land und eben auch zu Wasser, wie man am unterhalb gezeigten Mastenwald erkennen kann. Der benachbarte Sportboothafen sah genauso aus, nur weniger romantisch eben.
Der Weg durchs Watt war wie immer bei schönem Wetter ein tolles Erlebnis. Eine völlig andere nautische Welt tut sich hier auf und aufgrund der schwarzen Jungs auf dieser Prigge fühlten wir uns auch gut bewacht!
Ein paar frühe Sommergäste lümmelten sich hier auf den Sandbänken herum, aber von Aufpassen keine Spur, obwohl im Hintergrund die tosende Brandung klar zu erkennen war. Weicheier!
Ein erster Vorbote von Ameland begrüßte uns hier, obwohl die Strecke bis zum Hafen noch ziemlich laaang wurde …
Was läßt sich an wichtigen Informationen auf diesem Bild erkennen? Also: Es war windig (Brille mit Windschutz). Es war zwar bewölkt, aber UV-Strahlung verdunkelte die Sicht. Das wichtige Rettungsmittel ist – wie es sich gehört – in unmittelbarer Greifnähe (Jon Buoy). Und jawohl: Der Skipper trägt eine entsprechende Rettungsweste! Viel zu oft sieht man immer noch das Gegenteil.
Hier liegt Naviculum im nicht trocken fallenden Hafen von Ameland an einem von der Hafenmeisterin gut sortierten Längssteiger. Wir haben dann noch zu Fuß einen kurzen Abstecher ins schöne Städtchen Nes gemacht und ein paar interessante Eindrücke gewonnen.
Schaut man rechts des Weges, sieht man ein hübsches Stückchen Insellandschaft. Schaut man nach links, sieht man ziemlich viel Autoverkehr, deshalb habe ich lieber die rechte Seite fotografiert. Vielleicht sind wir da zu anspruchsvoll, aber Autoverkehr nimmt den Inseln ein erhebliches Stück ihres Charmes. Und wenn dann für den Fußgänger so gar kein Stückchen Weg mehr übrig ist, weil der für all die Autos und Fietsen gebraucht wird, finden wir das schon doof.
So hat man sich hier früher fortbewegt, oder war das nicht doch in „La Mancha“? Jedenfalls ist dieser wackere Don Quichotte aus lauter Hufeisen verwirklicht worden. Kein schlechter Einfall und eine professionelle Ausführung.
Und so bewegt man sich hier heute fort.
Statt auf stolzen Hufeisen-Pferden auf massenhaft gleich geschalteten Drahteseln. Na gut, der Fortschritt läßt sich eben nicht aufhalten …
Es gab ein paar alte, wirklich hübsch anzuschauende Häuser im kleinen Städtchen, dies hier ist nur eins von vielen Beispielen.
Aber aller Beschaulichkeit und angekündigter Flaute zum Trotz zog es uns am nächsten Tag in Richtung Schiermonnikoog. Erstens weil es dort schön ist und zweitens weil die Tide zur Fahrt in einem Rutsch einfach günstig stand. Günstiger als geplant. Denn aufgrund der zahlreichen Wattenhochs (4 Stück) hatten wir eigentlich geplant, nach Lauwersoog, dem Festlandshafen von Schiermonnikoog, zu fahren. Letztlich waren wir aber eine Stunde früher vom Hohen Watt wieder runter und konnten so den direkten Weg nach Schiermonnikoog nehmen. Zehn Minuten nach Hochwasser mit mindestens 160 cm Wasser in der Hafenzufahrt. Komfortabel!
Hier sieht man noch die endlos erscheinende Weite des Watts …
… und hier geht`s dann raus. Hätten wir den Flautentag nicht genutzt, wären die folgenden, unkommentierten Bilder eines einmaligen Robben-Balletts sicher nicht zustande gekommen. Viel Freude beim Anschauen.
Für diese tolle Vorstellung haben die braven Tierchen doch ein paar schöne Blumen aus Ameland verdient, nicht wahr?!