Zwischen Festland und Inseln herrscht natürlich auch ein mehr oder weniger reger Fährverkehr, je nach Größe und Bedeutung der Insel. Die „Omø“ lief zum Beispiel alle zwei Stunden die gleichnamige Insel an, außerhalb der Ferienzeit mit ziemlich wenig Gästen an Bord, aber trotzdem bis zur letzten Fahrt abends um 22 Uhr. Die Nacht verbrachte sie dann neben uns im recht unruhigen Hafen, aber nach der ultimativen Schaukelnacht in Korsør machte uns das nichts mehr aus.
Im außerhalb der Feriensaison ziemlich verschlafenen Karrebaeksminde hat uns die Strom-gegen-Wind Situation entlang der Hafeneinfahrt und vor der Hebebrücke in die hinteren Häfen (siehe nächstes Foto) schon beeindruckt. Teilweise Wellen zwischen 80 cm – 1 m bei ca. 3 Knoten Strom waren keine Seltenheit. Leider kann man das auf dem Foto nicht genau erkennen, aber vielleicht doch einen Eindruck davon bekommen. Zu unserer Freude gab es nicht nur einen tollen Bäcker im Ort, sondern auch Fischläden mit leckeren Salaten und frischem und geräuchertem Fisch.
Nochmal die Welle in der Einfahrt.
Die Insel Vejrø war unsere nächste Station, einsam und unbewohnt bis auf vier Inselbewacher, die den Rasen mähten und das Geld der handvoll Boote kassierten, die in dem völlig neu renovierten und bisher luxuriösesten Hafen lagen. Duschen und WC vom Feinsten, Gratis-Fahrräder und eine reichhaltige Tierwelt mit Rehen, Hasen, Fasanen, Schafen, Schweinen und Vögeln aller Art. Aber alles hat seinen Preis, und die Liegeplatzgebühren waren mit einem Schlag doppelt so hoch wie in den anderen Häfen. Aber ein Besuch dieser kleinen und feinen Insel lohnt sich in jedem Fall. Es gibt keine Autos und keine Fähre, man kann sie nur per Boot oder Kleinflugzeug (!) erreichen.
Noch sieht man beim Blick aufs Meer nur vereinzelte Boote, das wird sich im Juli sicher schlagartig ändern, aber dann sind wir schon über alle Berge …
Ein kleiner Blick auf die Tierwelt von Vejrø soll an dieser Stelle genügen. Dieser Hase ruht sich hier in Dänemark offensichtlich von den anstrengenden Ostertagen aus 🙂
Vejrø hat auch kleine Urwaldecken, wo keine Menschenhand eingreift.
Und offensichtlich auch kein Friseur …
Diese kleine Eiderenten-Familie nahm vor der lästigen Kamera schlagartig reißaus aufs offene Meer.
Faszinierend ist auch die große Anzahl unterschiedlichster Gesteinsarten am Strand, viel roter Granit, Feuerstein, Flint und andere interessante Gebilde. Und dann natürlich das glasklare Wasser …
Wer segelt denn da unter Wasser?
Auf den Seychellen kann es kaum schöner sein, allerdings muss man gestehen, dass das Badewasser dort etwas angenehmere Temperaturen hat. Die Dänen beeindruckt das offenbar wenig, heute früh haben wir schon wieder ein Pärchen gesehen, dass sich unverdrossen in die 13 Grad kalten Fluten gestürzt hat. Danach habe ich erstmal die Heizung an Bord höher gedreht, brrr!
Vejrø-Beach, noch unberührt.
Und so „voll“ war es im Hafen, gähnende Leere. Abends lagen wir dann mit drei anderen Booten in diesem kleinen Luxushafen. Und zum zweiten Mal hat uns unser kleiner Bordgrill Marke „Sputnik GTI“ ein superleckeres Abendessen beschert. Aber kein Wunder, denn der Skipper ist auch ein ausgezeichneter Grillmeister.
Allerdings steht er hier gerade wieder in direkter Verbindung mit der Zivilisation. Ganz ohne Telefon geht es auch für die „Rentner“ an Bord nicht …