… aber als die Entscheidung anstand, in wenigen Kilometern nach links in Richtung Maas abzubiegen, meinten die Mannschaft und Naviculum übereinstimmend, dass es Ijssel abwärts doch eigentlich genauso schön wäre, das Meer sozusagen in Greifnähe sei und der Mast viiiel früher gestellt werden könne. Der Skipper hat sich darauf hin kein bißchen gewehrt (im Gegenteil) und die Pinne kurz entschlossen nach rechts gelegt … :). Das nennt man doch wahre Freiheit, oder?
Im übrigen haben wir uns entschlossen, auf diesem Törn unser besonderes Augenmerk auf die uns umgebende Tierwelt zu richten. Mancher mag jetzt stöhnen: Schon wieder Tiere!
Aber es gab bisher schon einige interessante Überraschungen …
Zum Beispiel hier. Die Begriffe „Tier“ und „Natur“ sind in der Regel miteinander eng verknüpft. Wir haben jedoch gelernt, dass „Tier“ und „Industrie“ eine interessante Variante darstellen können. Unzufrieden sehen die Damen auf diesem Bild (Spezies: Die gemeine Flusskuh) jedenfalls nicht aus.
Auf unserem traditionellen Übernachtungs-Gewässer „De Bijland“ zeigen sich die Niederländer wieder einmal als die einfallsreichsten Designer schlechthin bei der Gestaltung von schwimmenden Untersätzen.
Selbst auf seine liebgewonnene Garage muss man im Urlaub nicht verzichten. Einfach einen Motor hintendran, ein paar Möbel oben drauf, ein paar Auftriebskörper unten drunter: Und fertig ist das schwimmende Gefährt. Erholung pur …
Und hier sieht man die nächste Überraschung aus der ufernahen Ijssel-Tierwelt: Jawohl, das selten zu sehende, weil tierisch scheue Ijssel-Kamel, zum ersten Mal eindeutig hier dokumentiert.
Und gleich geht`s weiter mit unseren berüchtigten Vorher-/Nacher-Bildern. Doch diesmal nicht mit einem Fischreiher, die olle Kamelle, sondern mit einem leibhaftigen Storch. Im übrigen war es für uns das erste Mal, dass wir entlang der Ijssel so viele Störche und Storchen-Nester zu sehen bekamen. Ein schöner Anblick und eine Gelegenheit, sich an die nette Geschichte mit dem Klapperstorch und den Zuckerstückchen auf der Fensterbank zu erinnern. Hat nur nie so richtig funktioniert … 🙂 Also:hier VORHER …
Hier werden Creme und Make-up richtig verteilt …
Und dieses Prachtstück kommt NACHHER dabei raus.
Die Nester wurden nicht nur auf den hierfür von Menschenhand vorgesehenen Holz-Gestellen errichtet, sondern auch – ganz natürlich – auf den am Ufer stehenden Bäumen.
Im schönen Zutphen war es viel zu heiß zum Fotografieren, da wäre ja der Film in der Kamera geschmolzen. Deshalb nur der Blick auf dieses schöne Portal am Eingang zu diesem schönen Städtchen. Also: Selbst einmal erkunden, es lohnt sich!
Und weiter geht es in der Tierwelt, Gattung „Der Bordhund“. Der Bordhund ist vielseitig einsetzbar. Zum Beispiel zum kräftigen Deckschrubben nach einer langen Winterpause. Und so ist das kleine Nickerchen nach getaner Arbeit eine wohlverdiente Belohnung für das treue Tier.
Auch an der Winsch gibt der Bordhund alles! Belohnung: siehe oben …
Und nach einem mehr oder weniger erfolgreichen Anlegemanöver bei (zu) starkem Seitenwind in eine Hafenbox gibt es ebenfalls die wirklich verdiente Belohnung.
Im leeren Stadthafen von Makkum konnte man dann einige anschauliche Beispiele für gelungene Luft-Land-Wasser-Symbiosen beobachten. Zum Beispiel Schaf – Ente oder
Schaf – Kiebitz oder
Abendsonne – Ente.
Irgendwann sind wir dann endlich auf Vlieland angekommen. Seit 14 (!) Jahren versuchen wir nun – bisher immer erfolglos – dort einmal anzukommen. Entweder stand die Tide ungünstig, oder der Hafen war gerammelt voll oder wir hätten Umwege fahren müssen. Aber diesmal – endlich, endlich – haben wir im großen und tipp-topp in Schuss gebrachten Hafen festgemacht. Es ist sonnig, windig, voller als erwartet und richtig spannend. Tolle Manöver, wo es auch schon mal so richtig kracht, viele helfende Hände (Paul war einer der Fleißigsten, weil er auch schon mal ganz alleine ein Schiff in der Box in die richtige Richtung ziehen kann) und jede Menge dankbarer Skipper.
Das Inselchen selbst ist (noch) ruhig, überschaubar, mit viel Wald zum ausgiebigen Spazierengehen und vielen netten – na? – Tierchen!
An einem bewölkten Vormittag haben wir dann auch den Friedhof auf Vlieland besucht, weil es hier eine Abteilung für Kriegsopfer des Commonwealth gibt.
Es ist ja schon schlimm genug, wenn man das Alter der Gefallenen auf den Kreuzen liest. Herzzerreißend sind jedoch diejenigen Gräber, auf denen schlicht nur das Wort „Unbekannt“ geschrieben steht. Vielleicht können wir ihnen hierdurch auch ein Gesicht geben.
So liegt man auf Vlieland zur letzten Ruhe … verwittert in Wind und Wetter gemeinsam mit den Steinen.
Im Hafen hatten jede Menge alter „Botter“ mit mehr oder weniger begeisterten Jugendgruppen und reiferen Semestern als Fahrgästen festgemacht. Ganz im Hintergrund erkennt man vielleicht das einzige Dorf auf der Insel: Ost-Vlieland, mit zwei Supermärkten, jeder Menge Restaurants, Klamotten- und Andenkenläden, Bäcker, Metzger und was man noch so alles braucht. Ach ja, Fietsen-Verhuur, denn Auto fahren dürfen hier nur die Einheimischen.
Hier sieht man im Hintergrund einen ziemlich großen Natur-Campingplatz mit entsprechenden Zelten. Also wer das Raue mag und gerne hart schläft: Hier auf Vlieland findet er das Richtige dafür!
Die Inselschönheiten sind auch schon fleißig bei der Arbeit. Das muss doch schön sein, sich auf einem so farbenprächtigen Gewächs niederzulassen.
Auch der eher seltene Bläuling genoß die warmen Sonnenstrahlen und die intakte Natur, die er für sein Wohlbefinden braucht,
Unser heutiger Spaziergang führte uns hoch zum Leuchtturm, den man zwar besichtigen kann, der aber leider geschlossen war. Trotzdem, die schöne Aussicht war umsonst und frei verfügbar.
Die gut frisierten „Vlieland-Geiten“ hier bei der Arbeit: Putzen, Fressen und … Ruhen.
Und zum Schluss, bevor es morgen nach Ameland weiter geht, hier noch ein paar wenige Strand-Eindrücke von Vlieland …
Keine Sorge: DA kracht nix!