Mit diesem schönen Sonnenuntergang hatte sich die kleine Insel Femø am Abend vor unserer Weiterreise nach Vordingborg von uns verabschiedet. Dort blies es wirklich heftig und bescherte zumindest mir eine ziemlich schlaflose Nacht bei Windgeheule und Mastengeklapper …
Die Insel Møn stand eigentlich überhaupt nicht auf unserem Reiseprogramm. Allenfalls der dort gelegene Hafen von Klintholm als Absprunghafen nach Hiddensee war in der engeren Auswahl.
Und dann kamen diese fiesen Wettervorhersagen für den Wochenanfang … Böen 7 oder in Böen 8! Über mehrere Tage sollte die Überfahrt in die Gewässer von Rügen wegen Starkwind oder stürmischen Winden (Bei solchen Vorhersagen fahren wir nicht!) für uns nicht möglich sein. Vordingborg hatten wir letztes Jahr schon besucht. Jetzt nochmal über mehrere Tage? Nöö!
Elke hatte die Idee für eine tolle Alternative: Die kleine Stadt Stege (die dort auch gleichzeitig die größte ist) auf Møn!
Zum Beispiel bekam man dort in diesem angenehm kühlen und schattigen Café-Hof einen sehr guten Eiskaffee …
und der kleine Rundgang durch`s Städtchen führte in ein paar heimelige Ecken wie beispielsweise hier hinter der Kirche.
Aber das absolute Highlight – das uns in den zwei folgenden Tagen vollauf beschäftigen sollte – waren die phantastischen Welterbe-Kreidefelsen von Møn. Beim Vorbeisegeln oder von der Rügener Seite aus bei schönem Wetter war diese Pracht zwar zu erahnen. Aber jetzt bot sich uns die Möglichkeit, das ganze Spektakel aus nächster Nähe zu erklettern und zu erwandern. Über mehrere hundert Holz-Treppenstufen geht es hinab in die Tiefe (und natürlich auch wieder hinauf) zum schmalen Steinstrand. Dorthin hatten uns Busse des ÖPNV von Stege aus in gut 30 Minuten gebracht.
Es sind atemberaubend schöne Anblicke, die sich uns bei schönstem Sonnenschein boten, man konnte sich kaum satt sehen.
Die meisten Besucher richten den Blick aber häufig auf den Strand, denn dort findet man – jawohl – viele schöne „Donnerkeile“, deren Herkunft wir bereits unter „Femø“ erläutert haben …
Diese schönen Exemplare haben wir bei unserem ersten Strandspaziergang gleich auf Anhieb gefunden. Reiche Beute!
Was hier aussieht wie ein großes Schaumbad sind die überspülten Kreidefelsen, die bis weit in das Wasser hineinreichen und dem Meer die tolle Farbe verleihen, die man auch auf den folgenden Bildern sehen kann.
Ein Blick von ganz oben nach ganz unten dorthin, wo die erste Treppe unseres Ausflugs nach langem Weg bergab endlich endete …
Man beachte die Wadenmuskulatur nach dem Abstieg über die zweite Treppe am nächsten Tag: Über 500 Stufen machen halt stramme Beine!
Die folgenden Bilder benötigen keinen weiteren Kommentar, die Schönheit dieser einzigartigen Landschaft spricht für sich … Und ich kann den Maler Caspar David Friedrich verstehen, der sich durch ihren Anblick auf dem Pendant auf Rügen zu einigen seiner Meisterwerke hat inspirieren lassen.
Es war eine wunderschöne Zeit auf Møn, und der Frühling ist eine empfehlenswerte Reisezeit für diese grüne, farbenprächtige Welt. Wir kommen bestimmt wieder, aber übermorgen geht es – wegen einer einigermaßen passenden Wettervorhersage – rüber nach Barhöft. Und dann ab in die Bodden …